Abgasgesetzgebung
Legt für motorbetriebene Fahrzeuge und Geräte Grenzwerte für ausgewählte Abgasinhaltsstoffe fest und regelt Prüfverfahren, Einführungszeiträume und gegebenenfalls Übergangsphasen.
Abgasnachbehandlung
Sichert durch die Reinigung von Verbrennungsabgasen die Einhaltung gesetzlich vorgeschriebener Emissionsgrenzwerte für gasförmige Schadstoffe wie Stickoxide (NOx) und Rußpartikel. In Fahrzeugen erfolgt die Abgasnachbehandlung durch den Einsatz von Katalysatoren und Rußpartikelfiltern.
Abgasrückführung (AGR)
Verfahren zur Minderung von Stickoxiden (NOx) in Verbrennungsabgasen. Dabei wird Verbrennungsabgas in den Brennraum des Motors zur Verbrennung zurückgeführt. Durch den Anteil an Abgas im Kraftstoff-Luft-Gemisch entsteht im Brennraum eine vergleichsweise niedrige Verbrennungstemperatur. Eine niedrige Verbrennungstemperatur verringert wiederum die NOx-Anteile im Abgas.
AdBlue®
32,5%ige Harnstofflösung, qualitätsgesichert nach EN 70 070
Canning
Als Canning wird das Fertigen und Bereitstellen von Einhausungen für Dieselpartikelfilter (DPF) als Bestandteil kompletter Abgasanlagen, teilweise einschließlich notwendiger Abgasverordnungen, verstanden.
Common Rail (»gemeinsame Leitung«)
Einspritzsystem für Dieselmotoren, bei dem alle Zylinder über eine gemeinsame Hochdruck-Kraftstoffleitung bei konstantem Druck mit Kraftstoff versorgt werden. Vorteile der Common-Rail-Einspritzung sind die bessere Gemischbildung in den Zylindern, weniger Verbrauch und niedrigere Emissionen.
CRT®
„Continuously Regeneration Technology“ – Unter CRT® ist die Kombination eines Dieseloxidationskatalysators (DOC) mit einem Dieselpartikelfilter (keramisch oder Sintermetall) zu verstehen. Das durch den Katalysator produzierte NO2 wird im Filter verwendet, um den angesammelten Ruß (Kohlenstoff) kontinuierlich zu verbrennen.
DIN EN ISO 14001
(»Deutsches Institut für Normung – Europa-Norm – International Organization for Standardization – 14001«) Internationale, europa- und deutschlandweit anerkannte Norm für das Umweltmanagement.
DNV-Zertifizierung
Det Norske Veritas (DNV) ist eine unabhängige Stiftung, gegründet mit dem Ziel, Leben, Eigentum und die Umwelt zu schützen. Der Geschäftsbereich DNV-Zertifizierung steht für Zertifizierungen von Managementsystemen, die Durchführung von Audits und Assessments sowie Dienstleistungen in den Bereichen Klimaschutz, Business Excellence und Corporate Social Responsibility.
EEV
Dies ist ein freiwilliger Abgasstandart der häufig im Segment Busse zu finden ist. Die EEV-Abgasnorm ist für die Verminderung von Feinstaub und die Einhaltung der ab 2010 einzuhaltenden Grenzwerte für die Stickoxidbelastung besonders wichtig: Denn die Emissionen von Stickoxiden sind bei EEV-Fahrzeugen erheblich niedriger als bei der bisher angewandten Euro 3-Norm.
EU Stufe I, II, III A, III B, IV
Von der Europäischen Union festgelegte Abgasnorm für Non-Road-Anwendungen. Sie bestimmt Grenzwerte für im Abgas enthaltene Schadstoffe wie Stickoxide, Kohlenwasserstoffe und Rußpartikel.
Euro 1, 2, 3, 4, 5, 6
Von der Europäischen Union festgelegte Abgasnorm für Motorfahrzeuge. Sie bestimmt Grenzwerte für im Abgas enthaltene Schadstoffe wie Stickoxide, Kohlenwasserstoffe und Rußpartikel.
Feinstaub
Definiert wird Feinstaub als partikelförmige Luftverunreinigung mit einem aerodynamischen Durchmesser von unter 10µm (PM10). Feinstaub ist höchst schädigend für die Atemwege der Menschen und häufiger Grund für Atemwegskrankheiten. Feinstaub tritt als trockener Ruß aus Fahrzeugen aus und verpestet die Umwelt.
Kohlendioxid (CO2)
Der natürliche Treibhauseffekt ist für unser Klima mit verantwortlich. Ohne die schützende Hülle in der Stratosphäre wäre es mindestens 30°C kälter. Tiere und Menschen stoßen CO2 aus, das sowohl von den Pflanzen durch Photosynthese in O2 umgewandelt als auch von den Meeren absorbiert wird.
Kohlenmonoxid CO
Bei Luftmangel entsteht infolge unvollständiger Verbrennung Kohlenmonoxid (CO), ein farb- geruch- und geschmackloses Gas. Wenn CO eingeatmet wird, blockiert es die Sauerstoffaufnahme im Blut und führt, je nach Konzentration, zu Kopfschmerzen, Übelkeit oder sogar zum Tod. CO wird durch Oxidationsprozesse zu CO2 umgewandelt.
Kohlenwasserstoffe (HC)
Diesel- und Ottokraftstoffe bestehen aus einem Gemisch von Kohlenwasserstoffen (HC). Auch nach der Verbrennung bleiben HC im Abgas. Aromatische HC gelten als krebserregend. Sie entstehen sowohl bei unvollständiger Verbrennung als auch durch Verdunstung von Kraftstoff. Zusammen mit Stickoxid und Sonneneinstrahlung verwandelt sich HC in schleimhautreizende organische Verbindungen, die maßgeblich am Entstehen von Sommersmog beteiligt sind.
Non-Road-Anwendungen (»nicht auf der Straße«)
Motorbetriebene Anwendungen ohne Straßenzulassung, wie zum Beispiel Mobile Arbeitsmaschinen.
On-Road-Anwendungen (»auf der Straße«)
Motorbetriebene Anwendungen mit Straßenzulassung, wie zum Beispiel Nutzfahrzeuge und Busse.
Ruß- oder Partikelfilter
Einrichtung zur Reduzierung der im Abgas von Dieselmotoren vorhandenen Partikel. Dabei gibt es zwei Funktionsweisen, die sich grundsätzlich unterscheiden: Wandstromfilter, bei denen das Abgas im Filter eine poröse Wand durchdringt, und Durchflussfilter, bei denen das Abgas den Filter durchfließt.
SCR (»Selective Catalytic Reduction«)
Katalytische Reduktion der Stickoxide im Abgas von Verbrennungsmotoren mit einer wässrigen Harnstofflösung als Reduktionsmittel, das während des Betriebs in das Abgas eingespritzt wird. Im heißen Abgas zerfällt der Harnstoff in Ammoniak, das die Stickoxide in unschädlichen molekularen Stickstoff umwandelt.
Schwefeldioxid (SO2)
Ein farbloses Gas mit stechendem Geruch und starker Reizwirkung. In Verbindung mit Wasser und Sonnenlicht wird es zu schwefliger Säure, die als Hauptverursacher des sauren Regens für das Waldsterben verantwortlich ist.
Schadstoffe
Von Ottomotoren werden die Schadstoffe Kohlenmonoxid (CO), Kohlenwasserstoffe (HC) und Stickoxide (NOx) sowie vom Dieselmotor zusätzlich auch Partikel (PM) emittiert. Die Emission dieser Schadstoffe ist durch EU-weit verbindliche Richtlinien (Euro-Normen) begrenzt.
Stickoxide (NOX)
NO ist ein farb-, geruch- und geschmackloses Gas, das sich in der Umgebungsluft langsam zu Stickstoffdioxid NO2 umwandelt. Das allerdings ist giftig und riecht stechend. NO und NO2 werden in der Regel zusammengefasst und als NOx bezeichnet.
PM-KAT
Markenname für ein von der MAN AG mit entwickeltes Partikelabscheidesystem, Nebenstrom-Tiefbettfilter oder auch Offener Filter genannt.
Partikel (PM)
Diese stehen ebenso wie der Rußkern im Verdacht, Krebs zu erregen. Die mikroskopisch kleinen Rußteilchen können über die Atemwege in die Lunge gelangen.
US EPA TIER 1, 2, 3, 4
In den USA geltende Abgasnorm für Non-Road-Anwendungen. Sie bestimmt Grenzwerte für im Abgas enthaltene Schadstoffe wie Stickoxide, Kohlenwasserstoffe und Rußpartikel.
Abkürzungsverzeichnis
3D-CFD three-dimensional Computational Fluid Dynamics
ACEA Association des Constructeurs d’Automobiles
AGN Abgasnachbehandlung
AGR Abgasrückführung
Al2O3 Aluminiumoxid
AT Aluminiumtitanat
C Kohlenstoff
CaO Calciumoxid
CCRT® Catalyzed Continuous Regeneration Technology
CeO2 Ceroxid
CO Kohlenstoffmonoxid
CO2 Kohlenstoffdioxid
cpsi cells per square inch
Cr2O3 Chromoxid
CRT® Continuous Regeneration Trap (NO2 Regeneration)
CuO Kupferoxid
DOC Diesel Oxidation Catalyst
DPF Dieselpartikelfilter
EPA Environmental Protection Agency
FBC Fuel-borne-catalyst
Fe2O3 Eisenoxid
HC Kohlenwasserstoffe
MgO Magnesiumoxid
N2 Stickstoff
NO Stickstoffmonoxid
NO2 Stickstoffdioxid
NOx Stickoxide
NSK Stickoxid-Speicher-Katalysator
O2 Sauerstoff
P2O5 Phosphoroxid
PM Particulate Matter
PMAG Partikelmasse Abscheidegrad
ppm parts per million
PSA Peugeot Société Anonyme
PZAG Partikelanzahl Abscheidegrad
S Schwefel
SAPS Sulfatasche, Phosphor, Schwefel
SCR Selective Catalytic Reduction
SiC Siliziumcarbid
SiO2 Siliziumoxid
SO2 Schwefeldioxid
SZ Schwärzungszahl
ZnO Zinkoxid