DPF Vergleich: Original und Nachbau – Vorsicht vor billigen Nachbauten…

DPF Vergleich, Nachbau mit Original

Aufgrund des zunehmenden Wettbewerbs und der Steigerung der Produktionsmengen sind die zuvor sehr hohen Preise für Dieselpartikelfilter gesunken. Der Druck und die Nachfrage der Konsumenten nach immer niedrigeren Preisen hatten zur Folge, dass sich neben den großen Herstellern auch unseriöse Firmen und Händler mit billigen Dieselpartikelfilter am Markt platzierten. Allerdings ist hier große Vorsicht geboten, denn nicht jeder günstige Partikelfilter erfüllt die gesetzlichen Normen und Anforderungen. Bei den billigen Nachbauten von Dieselpartikelfiltern ist oft die Funktionalität, der Aufbau oder die katalytische Wirkung betroffen, nur so lassen sich enorme Kosten sparen. Man kann dies auch als regelrechten Betrug bezeichnen. Diese  „billigen“ DPFs können schon nach 10.000 km verstopft sein und im Extremfall zur Beschädigung des Motors führen.

Im Folgenden wollen wir einmal die zwei am häufigsten auftretenden Betrugsmaschen und deren verheerenden Auswirkungen beschreiben, die bei diesen Nachbauten auftreten, wobei zwei fast immer miteinander kombiniert werden. Viele dieser mangelhaften Nachbauten werden selbst von einer professionellen Fachwerkstatt oder TÜV-Prüfern nicht entdeckt. Die Advanpure GmbH arbeitet schon über 10 Jahre mit den Herstellern von Abgassachbehandlungssystemen zusammen. Wir haben die einzelnen Dieselpartikelfilter untersucht und für sie die unterschiedlichen Betrügereien detailliert abgebildet. Es ist schon schockierend, mit welchen Methoden diese Firmen bei der Herstellung der Dieselpartikelfilter arbeiten, es erklärt aber die oft enormen Preisunterschiede der einzelnen Produkte.

Betrug 1 : Einbau von kleineren DPF Kernen

Vergleich Original DPF mit Nachbau DPF mit verkleinertem DPF Kern
Links: Original DPF mit korrektem Kern. Rechts: Nachbau mit kleinerem Kern.

Original DPF haben immer ein bestimmtes Kernvolumen (Kerngröße) um die Rußpartikel aus den Abgasen zu Filtern, sowie die durch die Regeneration erzeugte Asche aufzunehmen.

Der größte Kostenwert von Dieselpartikelfiltern liegt im Filterkern selbst und im Katalysator, der heute häufig auch Teil des Filters ist. Es liegt nun also auf der Hand, dass durch die Reduzierung des Kerns erhebliche Kosten gespart und die Filter zu einem erheblich günstigeren Preis angeboten werden können.

Der Filter und sein Steuersystem funktionieren. Aber ACHTUNG!

So funktioniert die DPF Regeneration

Vorab erst einmal eine kurze einfache Erläuterung wie die Filterung sowie Regeneration funktioniert. Die im Abgasstrang in der Regel direkt hinter dem Motor befindlichen Bauteile, (Katalysator und DPF) reinigen den Abgasstrom von schädlichen Gasen und Rußpartikeln.

Die Rußpartikel sammeln sich in den Kanälen der Keramik des DPF und führen mit zunehmender Menge zu einem Anstieg des Differenzdrucks im Filter. Ab einem bestimmten Differenzdruck leitet das Motorsteuergerät die Regeneration ein. Bei der Regeneration des Filters wird der Ruß in Asche umgewandelt (verbrannt), hierfür wird eine bestimmte Temperatur (ca. 500 -550°C) benötigt.

Bei Nennlast (z.B. Autobahnbetrieb) kann diese Abgastemperatur erreicht werden, allerdings im Stadtverkehr kann sie auch Werte unter 200°C betragen. Zum Erreichen der Temperatur wird am Ende eines Verbrennungszyklus durch die Steuereinheit eine Kraftstoff Nacheinspritzung eingeleitet.

Diese zusätzliche Ladung, erhöht die Abgastemperatur auf den für die Regeneration benötigten Wert und verbrennt damit den Ruß im Filter zu Asche. Allerdings wird dabei nicht immer die volle Ladung gezündet und ein Teil des Kraftstoffes gelangt über die Kolbenringe in den Motorblock. Dadurch wird der Ölstand erhöht und die Schmierfähigkeit des Motoröls nimmt durch diese Verdünnung ab.

Dieser Prozess sowie die hierbei verbauten original Teile wie DPF, Katalysator sind genau aufeinander abgestimmt und durch die vorgeschriebenen regelmäßigen Wartungsintervalle (Ölwechsel) des Herstellers entsteht hier kein Schaden am Motor oder anderen Bauteilen.

Was bewirkt ein kleinerer DPF-Kern?

Wird für den DPF ein kleinerer Monolith (Kern) zur Ablagerung der Rußpartikel verwendet, dann ist dieser logischerweise auch wesentlich schneller gefüllt. Das Resultat, der Differenzdruck steigt und signalisiert dem Steuergerät, dass eine Regeneration nötig ist. Es findet also wesentlich öfter eine Regenerationsphase statt, als mit den original Dieselpartikelfiltern.

Der erhöhte Kraftstoffverbrauch ist hierbei sicherlich zu vernachlässigen, wenn man bedenkt, was für Auswirkungen die Erhöhung der Regenerierungsintervalle hat.

Das Motoröl wird erheblich mehr verdünnt, die Schmierfähigkeit des Öls nimmt ab, die thermische Belastung des Motors steigt, die Folge MOTORSCHADEN ….

Dieser Zustand wurde von den Herstellern bei der Festlegung der Ölwechselintervalle nicht  berücksichtigt, da diese immer mit original DPF und nicht mit billigen Nachbauten arbeiten.

Fazit zur 1. Betrugsmasche bei billigen Nachbauten von DPF

Kleiner Filterkern ➡ günstiger Anschaffungspreis für den DPF-Nachbau ➡ Motorschaden ➡ hohe Kosten für Reparatur

Ein paar 100 Euro beim Filter gespart, dafür aber mehrere tausende Euro für die Reparatur des Motorschadens ausgegeben.

2. Betrug – Reduzierung des Edelmetalls der katalytischen Schicht von DPF Monolithen

Vergleich Original DPF mit Nachbau DPF mit minderwertiger Beschichtung
Links: Original DPF mit vollwertiger Beschichtung. Rechts: Nachbau mit minderwertiger Beschichtung.

Bei DPF Systemen hat der Kern (Monolith) sowie auch den Katalysator eine Beschichtung. Diese katalytische Schicht wird auf den Kern und die Filterkanäle aufgebracht. Der Katalysator entfernt giftige Substanzen im Abgas. Die zweite Funktion des Katalysators für Dieselfahrzeuge mit DPF ist die „Selbstzünder“-Funktion.

Wenn der DPF aktiv regeneriert und Ruß im Filter verbrannt werden soll, lässt die Steuereinheit aufgrund sogenannter „Kraftstoffeinspritzungen“ eine kleine Menge Diesel in die Abgasanlage (alles dauert bis zu 10 Minuten). Im heißen Katalysator reagiert er mit der katalytischen Schicht, der Diesel wird gezündet und verbrennt dann den Ruß im Filter.

Die Zündung von „eingespritztem“ Diesel erfolgt jedoch nur aufgrund der Edelmetallbeschichtung im Katalysators (Platin, Palladium, Rhodium). Diese Beschichtung muss eine bestimmte Dicke (Sättigung) haben, damit es zu einer vollständigen erfolgreichen Regeneration kommen kann. Auch ist die Dicke (Sättigung Menge Edelmetalle) der Beschichtung eine wichtige Komponente für die Lebensdauer des Katalysators.

An dieser Stelle können die Hersteller von billigen Nachbauten erhebliche Kosten sparen, indem Sie eine sehr dünne Beschichtung verwenden, die gerade noch einigermaßen die Funktionalität gewährleistet. Der Nachteil, solche Katalysatoren haben in der Regel nur eine Lebensdauer von ca. 20.000 Km und haben öfters Fehlfunktionen und Aussetzer bei der Regeneration.

Fazit zur 2. Betrugsmasche bei billigen Nachbauten von DPF

Mangelhafte Filterkernbeschichtung ➡ günstiger Anschaffungspreis für den DPF-Nachbau ➡ Filter verstopft nach kürzester Zeit

Es gibt zwar europäische Vorschriften für die Lebensdauer von Katalysatoren sowie Grenzwerte für die Bauteile, allerdings gibt es keine Kontrollen und Strafen der Hersteller. Daher versuchen die Hersteller von Nachbauten, die Sättigung dieser extrem wertvollen Metalle auf das technische Minimum zu reduzieren.

Die beiden oben beschriebenen Arten von Betrug werden oft kombiniert und bieten so den Herstellern von DPF Nachbauten die Möglichkeit, sehr billige DPF am Markt anzubieten.

Für Sie als Kunden kann die billige Anschaffung eines DPF – Nachbaus hohe Folgekosten z.B. für einen defekten Motor bedeuten.

Entsorgung von billigen DPF Nachbauten
Analysierte minderwertige DPF Nachbauten werden auf Kundenwunsch direkt entsorgt.

UNSERE EMPFEHLUNGEN

Ein funktionsfähiger Original DPF der verstopft ist, muss in der Regel nicht ausgetauscht werden. In den meisten Fällen reicht eine professionelle Reinigung.

Sollte der Filterkern beschädigt sein bleibt natürlich nur ein neuer Filter, aber bitte nur ein Original oder ein Nachbau in OE Qualität. Ruft uns an (+49 (0) 2361 – 303 9797) oder schreibt uns eine Mail, wir beraten euch gerne