Autokauf: Elektro statt Diesel oder Benziner?

Elektroauto oder Diesel kaufen?

Lohnt sich der Kauf eines Elektroautos heute schon?

Die Elektromobilität führt immer noch zu kontroversen Diskussionen in unserer Gesellschaft. Es gibt Argumente dafür und dagegen, vor allem der Umweltgedanke muß hier auch einmal näher betrachtet werden. Die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen steigt in den letzten Jahren stetig, vor allem im Jahr 2020 gab es einen besonderen Schub durch die Erhöhung von Prämien von Bund und Herstellern. Das im Juni 2020 beschlossene Konjunkturpaket zur Coronakrise durch die Verdopplung der Kaufprämien sowie die zeitraumbegrenzte Reduzierung der Mehrwertsteuer von 19 auf 16% bewegten viele Käufer zum Umstieg auf ein Elektrofahrzeug.

13,5 Prozent (ca.194.000) und damit knapp jeder siebte neu zugelassene Wagen hatte 2020 einen Batterieantrieb unter der Haube. Im Vorjahr waren es 8,4 Prozent gewesen. Den höchsten Anteil an den neu zugelassenen E-Autos hatte mit gut 17 Prozent die Marke VW, gefolgt von Mercedes (knapp 15 Prozent) und Audi (9 Prozent).

Alle Experten rechnen damit, dass der Elektroboom auch 2021 anhält. Allerdings sollte man Angesichts all dieser Zahlen nicht vergessen, dass der Anteil der reinen E-Autos am Gesamt-Fahrzeugbestand derzeit immer noch sehr niedrig ist. 2020 stieg er von 0,5 auf 1,2 Prozent.

Umweltprämie beim Kauf von E-Autos und Hybriden

FahrzeugtypNetto-Listenpreis BasismodellBundesanteil (verdoppelt)Herstelleranteil (netto)Gesamt (netto)
Elektroautobis 40.000 €6.000 €3.000 €9.000 €
Elektroautoüber 40.000 € bis 65.000 €5.000 €2.500 €7.500 €
Plug-In-Hybridbis 40.000 €4.500 €2.250 €6.750 €
Plug-In-Hybridüber 40.000 € bis 65.000 €3.750 €1.875 €5.625 €
Quelle: BAFA. Es gilt der Netto-Listenpreis in Deutschland

Die sog.“ Innovationsprämie“ ist der Bundesanteil am Umweltbonus und bis Ende 2025 gültig.

Neben diesem positiven Kaufanreizen sollten wir uns aber nun einmal den weiteren Vor- aber auch Nachteilen der eMobilität widmen.

Vorteile eines Elektroautos

Umweltschonend

Die CO2-Emissionen von E-Autos ist deutlich geringer. Vor allem in den Städten ist eine lokale Emissionsfreiheit durch rein elektrische Autos in Zeiten von Luftreinhaltegrenzen ein erstrebenswertes Ziel.  Sicherlich können die elektrisch angetriebenen Autos einen großen Beitrag dazu leisten, die gesetzten und bislang noch in weiter Ferne liegenden CO2-Ziele zu erreichen.

Fahrspaß

Elektroautos sind innovativ. Besitzer schwärmen immer wieder vom Fahrspaß, auch ohne heulende Motoren, was für viele sogar ein Vorteil ist, das geräuscharme Rollen. E-Autos haben eine Beschleunigung, die sich hinter den Verbrennern nicht verstecken muss. Es kann durchaus passieren, dass schnelle und laute Sportwagen beim Sprint von 0 auf 100 km/h gegen Mittelklasse-Stromer chancenlos sind.

Betriebskosten

Während die Anschaffung teilweise ordentlich ins Geld geht (siehe Nachteile), ist der Unterhalt von E-Autos vergleichsweise günstig. Die Stromkosten sind in der Regel günstiger als Sprit, Wartungskosten wie Getriebe, Kupplung oder der Ölwechsel entfallen. Auch der Verschleiß an den Elektromotoren ist geringer. Ebenfalls sollte auch nicht die Befreiung von der KFZ Steuer bis 2030 vergessen werden.

Nachteile eines Elektroautos

Hohe Beschaffungskosten

Wenn man alleine auf die Anschaffungskosten schaut, dann sind Elektroautos im Vergleich zu Verbrennern teuer. 

Es gibt zwar auch Einstiegsvarianten ab rund 20.000 Euro, doch teilweise sind es rund 10.000 Euro, die man mehr zahlen muss, im Gegensatz zu der Verbrenner-Variante. Bessere Batterien und höhere Reichweiten steigern den Preis zusätzlich, denn der Akku ist immer noch der größte Preistreiber bei einem E-Auto. Allerdings in Betrachtung der  gesamten Betriebskosten (Steuern, Versicherung, Wartung und Energiekosten) gibt es auch heute schon einige E-Autos, die günstiger fahren, als ein in Motorleistung und Ausstattung vergleichbarer Pkw mit Verbrennungsmotor. Mit entscheidend sind hierbei auch hohe Jahresfahrleistungen sowie günstige Preise für Ladestrom.

Geringe Reichweiten

Die geringe Reichweite der E-Autos ist für viele bisher ein Hinderungsgrund für den Umstieg auf ein E-Auto. In der Vergangenheit lagen die Werte bei kleineren Modellen um ca. 150 Kilometern, bei  den größeren Modellen um die 200 Kilometern bis zur nächsten Ladung. Allerdings hat sich hier im vergangenen Jahr einiges getan.

Mittlerweile hat sich ein „heißer Kampf“ der Hersteller entwickelt, wer hat die größten Reichweiten!

Das kommt einem als Konsument doch irgendwie bekannt vor, war das in der Vergangenheit bei den Verbrennern und ihren niedrigen Verbrauchsangaben nicht ähnlich?  Verbrauchswerte ermittelt unter Bedingungen, die der Realität und dem Einsatz der Fahrzeuge durch die Käufer niemals entsprachen. Ähnlich verhält es sich auch hier bei den E-Fahrzeugen.

Bei den elektrisch angetriebenen Fahrzeugen ist die tatsächliche Reichweite von vielen Faktoren abhängig, Nutzung der elektrischen Verbraucher, Außentemperatur und vor allem dem individuellen Fahrverhalten. Der ADAC hat hierzu mit seinem Ecotest Fahrzeuge nach identischen Bedingungen getestet. Dabei werden die Fahrzeuge mit eingeschaltetem Tagfahrlicht, Klimaanlage und mit Zuladung ein Elektro-Zyklus mit verkürztem Autobahnanteil gefahren. 

Elektroautos, die nach dem aktuellen Ecotest-Messverfahren geprüft wurden erzielten im Durchschnitt ca. 80 Prozent der Hersteller-Reichweiten die im WLTP-Zyklus ermittelt wurden.

WLTP steht für „Worldwide Harmonized Light-Duty Vehicles Test Procedure“ und ist ein weltweit harmonisiertes Testverfahren für PKW und leichte Nutzfahrzeuge. Es beschreibt ein neues Prüfverfahren, das den Verbrauch eines Fahrzeugs bestimmt.

Aus Gründen der Vergleichbarkeit werden alle Prüfzyklen bei Temperaturen um 20° Celsius durchgeführt. Daher sollte man wissen, das in sehr kalten Wintermonaten mit einer Kapazitätseinbuße der Reichweite von bis zu 30 Prozent zu rechnen ist.

Reichweite von Elektrofahrzeugen im Vergleich

Lade-Infrastruktur

Ladestation für E-Fahrzeuge bei Advanpure
Ladestation für E-Fahrzeuge

Ein weiterer wesentlicher Nachteil, vor allem in Bezug der geringen Reichweiten. Das Netz an Ladestationen ist noch unzureichend ausgebaut und wer nicht gerade die ganze Nacht zu Hause an der heimischen Steckdose Zeit für das Laden hat, der greift zur Schnelllade-Stationen. 

Aber selbst dort dauert es rund eine halbe Stunde, bis das Auto geladen ist. Fakt ist: Man muss im Vergleich zum Betanken eines Verbrenners Zeit mitbringen, außerdem ist möglicherweise eine Tankkarte oder ein bestimmter Energieversorger eine Voraussetzung. Ein einheitliches System ist trotz hoher Fördergelder immer noch im Aufbau und muss  mit wachsender Anzahl an Elektrofahrzeugen stetig ausgebaut werden. Hinzu kommt, das Tankstellen heute leicht auffindbar und unkompliziert in der Bedienung sind, wohingegen das Netz der Ladesäulen noch sehr dünn gesät ist und die Nutzung der Ladesäulen ungewohnt und aufwändig. Das generelle Netz an Ladestationen ist mit der herkömmlichen Tankstelle nicht vergleichbar, in Deutschland gibt es Stand Ende 2020 ca. 22.000 Lade-Stationen.

Umweltbelastung

„Wo grün drauf steht ist auch grün drin“, das kann man von der eMobilität heute noch nicht behaupten. Zwar verbrauchen die E-Autos kein Benzin und erzeugen auch keine Abgase bei der Fahrt auf der Straße, aber zur Ökobilanz eines E-Autos gehören mehrere Komponenten.

Die Autos produzieren nur dort kein CO2, wo sie unterwegs sind.

Als Hauptkritikpunkte müssen auf jeden Fall die umweltbelastenden Prozesse bei der Akkuherstellung und Stromerzeugung berücksichtigt werden. Hinzu kommt der immer noch hohe Anteil an fossilen Energieträgern im Strommix in Deutschland. Erst durch die Nutzung von 100 Prozent regenerativem Strom wird sich eine wesentlich bessere CO2 Bilanz auch für E-Autos erreichen lassen.

Generationenvergleich, Elektro Mini Cooper und Verbrenner Mini Cooper
Elektro oder Verbrenner?

Der ADAC hat hier mit seinem Ecotest einmal Vergleichswerte zwischen Verbrennern und E-Autos ermittelt. In die Bewertung fließen Werte wie der Energieverbrauch von der Kraftstoffquelle bis zum Rad aber auch die CO2 Emission, die bei der Produktion des jeweiligen Fahrzeugs entstehen mit ein.

Selbstverständlich sind auch die Schadstoffe bei diesem Test berücksichtigt, die bei einem Verbrenner entstehen. Die Giftstoffe wie Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoff, Stickoxide und Partikel wurden bei den Fahrzeugen mittels PEMS Messung (Portable Emission Measurement) ermittelt. Die moderne Abgastechnik in Verbindung mit hocheffizienten Abgasnachbehandlungssystemen erreichen bei den heutigen PKW mit Verbrennungsmotor schon Werte die weit unter der aktuellen EURO 6 TEMP Norm liegen.

Es zeigt sich, dass E-Autos zu Beginn ihres Einsatzes bereits einen sehr hohen CO2 Gehalt als vergleichbare Verbrenner mitbringen. Dies liegt hauptsächlich an der sehr energieaufwendigen Produktion der Batteriezellen.

Hinzu kommt noch der Rohstoff-Faktor. Die Förderung von Rohstoffen für den Bau von Elektroautos ist mit Umwelt- und Sozialproblemen verbunden. Dazu zählen unter anderem ein oft sehr hoher Energiebedarf, das eventuelle Entstehen saurer Grubenwässer, Konflikte um begrenzte Wasservorkommen sowie nicht vertretbare Arbeitsbedingungen in Minen.

Berücksichtigt man alle diese Punkte, dann geht ein E-Auto Stand heute mit einem CO2 Nachteil an den Start. Das reine Elektroauto kann seinen Klimavorteil erst spät ausspielen: Im Vergleich zum Benziner nach 127.500 km oder 8,5 Betriebsjahren, im Vergleich zum Diesel nach 219.000 km oder 14,6 Betriebsjahren. (Quelle ADAC)

Häufige Fragen zum Thema E-Mobilität

Wie lang ist Lebensdauer eines E-Auto Akku?

Wer kennt es nicht aus dem Alltag, Handy oder Laptop Akkus haben eine begrenzte Lebensdauer und verlieren teilweise schon nach wenigen Jahren ihre Leistungsfähigkeit. Grundsätzlich verschleißt jeder elektrochemische Energiespeicher nach einer gewissen Zeit und auch über die Anzahl der Ladezyklen.
Befürchtungen, dass dies auch bei den Akkus der Elektrofahrzeuge nach 2-3 Jahren eintritt haben viele Autofahrer. Dies schreckt viele vom Kauf eines elektrogetriebenen Fahrzeugs ab.
Allerdings gibt es schon seit mehreren Jahren Studien und Dauertests, z.B. vom ADAC, die belegen, dass die Akkus das halten, was die Hersteller versprechen. Die Verluste an Speicherkapazität lagen im normalen Rahmen. In der Regel gewähren die Hersteller Garantien von bis zu acht Jahren bei Laufzeiten von mindestens 100.000 Kilometern.

Garantiefall, Batterie defekt? Welche Kosten entstehen und welche Modelle gibt es?

Mittlerweile gibt es seit mehreren Jahren Autos mit reinem Elektroantrieb, es wird sich in Zukunft immer häufiger ein Austausch der Batterie ankündigen. Ebenso kann es auch sein, dass nach Garantiezeit ein Batteriedefekt auftritt.
Wie verhält es sich in solchen Situationen? Zumal man wissen muss, die Antriebsbatterie ist mit Abstand das teuerste Bauteil eines Elektroautos.
Die Hersteller bieten den Austausch des kompletten Akkus oder auch von einzelnen Zellmodulen an, was wiederum wesentlich günstiger ist als der komplette Austausch. Reparieren lassen sich die Batterien in den seltensten Fällen, auch gibt es Stand heute sehr wenige Werkstätten, die dazu in der Lage wären.
Eine Alternative zu der gekauften Batterie ist die sogenannte Batterie zur Miete. Dabei fallen in solchen Fällen für den Kunden keinerlei Kosten an.

Der Umweltgedanke: Was geschieht mit alten oder defekten Batterien?

Diese Batterien müssen von den Herstellern bzw. Händlern zurückgenommen werden. Es handelt sich hierbei um Sondermüll und dieser muss fachgerecht entsorgt werden.
Es gibt bereits heute Recyclingverfahren für Lithium-Ionen-Antriebsbatterien die allerdings noch sehr teuer sind. Aber mit zunehmender Rohstoffknappheit der für den Batteriebau benötigten Stoffe wie Kobalt, Nickel und Kupfer sowie verbesserter Verfahren, wird dieses zukünftig immer wichtiger und kostengünstiger.

Wo kann ich Strom „tanken“?

Eigentlich überall da wo es eine Steckdose gibt…also am einfachsten zu Hause an der heimischen Steckdose. Aber was ist, wenn ich mit dem Auto unterwegs bin und nachtanken/Laden muss?
Seit 2015 haben sich sogenannte e-Roaming Netzwerke etabliert, die den Zugriff auf die Ladestationen regeln und abrechnen. Ähnlich wie bei einem Prepaid-Handy erwerbe ich bei einem Anbieter einen Vertrag mit einer Karte und kann an fast 80-90 Prozent der bundesweiten Ladesäulen für Elektrofahrzeuge meine Batterie laden. Allerdings gibt es genau wie bei den Telefonanbietern hier einen Dschungel an unterschiedlichen Preismodellen, je nach Verbrauch im Monat, Kilowattstunden und der Nutzung von Schnelllade- oder normalen Ladesäulen. Abgerechnet wird immer nachgeladener Energiemenge in Kilowattstunden.

Wie hoch sind die Ladekosten von E-Autos?

Bei einem E-Auto gibt der Hersteller den Durchschnittsverbrauch in Kilowattstunden (kWh) pro 100 km an. Der durchschnittliche Stromverbrauch z.B. bei einem e-Golf liegt laut Hersteller bei 12,7 kWh, beim Tesla Model S laut Hersteller ab 18,5 kWh.
Anhand dieser Angaben kann man die monatlichen Verbrauchskosten eines Elektroautos ebenso einfach selbst berechnen, wie die Verbrauchskosten bei einem Auto mit Verbrennungsmotor. Bei einem Strompreis von z.B. 29 Cent und einem Elektroauto mit durchschnittlichem Stromverbrauch von 15 kWh / 100 km, würden diese 100 km lediglich 4,35 € kosten.
Allerdings wie bereits erwähnt, hängt der Verbrauch von vielen Faktoren ab, Fahrweise (oft mit Höchstgeschwindigkeit) und welche Verbraucher sind im Einsatz.
Die Speicherkapazität von Batterien liegen heute im Bereich von 25 kWh bis 100 kWh.
Nimmt man hier also den Durchschnitt von ca. 55 kWh an, dann kostet einmal „vollladen“ ca. 13 EUR
(Restkapazität berücksichtigt). Die Reichweite liegt bei dieser Kapazität ungefähr bei 300 Kilometern.

Wie lange lädt ein E-Auto?

Vergleicht man einmal das Tanken bei einem PKW mit Verbrennungsmotor und einem Elektroauto, dann benötigt man für das E-Auto schon wesentlich mehr Zeit. Pauschal kann man keine Aussage zu den Ladezeiten machen, da die Ladedauer der Batterien von unterschiedlichen Faktoren abhängig ist.
Die wichtigsten sind die Stromquelle, das verwendete Ladekabel und das Ladegerät, aber auch die Akkutemperatur spielt hierbei eine Rolle. (heißer oder zu kalt, bedeutet es fließt weniger Strom)
Weiterhin ist auch das Batteriemanagement also die Ladestrategie des Herstellers von Bedeutung.
Es gibt Hersteller, bei denen mit einem Schnellladegerät bereits nach 10 Minuten wieder „Saft“ für 120 Kilometer zur Verfügung stehen, andere haben in dieser Zeit nur Kapazität für 40 Kilometer.
Wichtig ist auch die Kenntnis der verschiedenen Lademöglichkeiten. Eine Haushaltssteckdose liefert ca. 2,3 kW Strom. AC-Säulen(Wechselstrom) in der Stadt geben ca. 22 kW ab und DC-Schnellladesäulen an den Autobahnen 50kW und mehr. Entsprechend variiert die Ladedauer. An der heimischen Steckdose hat man nach 10 Stunden ca. 23 kWh geladen. Eine 55 kWh Batterie wäre also gerade mal zur Hälfte geladen!

Tipps zum Laden eines E-Fahrzeug Akkus

  • Je besser die Schnellladefunktion, desto flexiblerer der Einsatz im Alltag und für längere Strecken
  • Kaufentscheidung; häufig lange Strecken, dann ist eine gute Schnellladefunktion wichtig
  • Schnellladefunktion immer mitbestellen, falls diese nicht zum Serienumfang gehört
  • Den Akku stets nur bis 80 Prozent aufladen, darüber hinaus unverhältnismäßig lange Ladezeit
  • Ein E-Auto sollte für längere Strecken mindestens 300 Kilometer Reichweite gemäß ADAC Ecotest und ca. 200 Kilometer nachgeladene Reichweite in 30 Minuten haben
  • Schnelles Laden nur dann, wenn erforderlich, schont die Antriebsbatterie
  • Bei kalten Temperaturen die Batterie vortemperieren bzw. längere Ladezeiten einkalkulieren

Elektroauto und Diesel/Benziner im Vergleich

ElektroDiesel/Benziner
AnschaffungskostenTeuer in der Anschaffung, solange sie gefördert werden bleiben Sie aber konkurrenzfähig.Günstiger in der Anschaffung.
BetriebskostenAktuell befreit von der Steuer und auch das Laden ist billiger als Benzin und Diesel. Defekte Akkus ausserhalb der Garantie können aber eine teure Überraschung werden.Hohe Betriebskosten durch Benzin-/Dieselpreise, Steuern und Wartung.
FahrspaßE-Autos überzeugen durch Ihr GoKart-artiges Fahrgefühl und die leisen FahrgeräuscheFür viele Enthusiasten sind heulende Motoren immernoch ein Muss.
UmweltbilanzBessere CO2 Bilanz als ein Verbrenner. Durch die umweltbelastende Akku Produktion, allerdings erst nach mehreren Nutzungsjahren.Trotz modernster Abgasnachbehandlungssysteme ist die Umweltbelastung durch Verbrenner höher.
ReichweiteGeringe Reichweite, fast immer deutlich unter Herstellerangaben. Auch Ladezeiten sind deutlich höher.Deutlich höhere Reichweite als E-Autos als auch schnelleres tanken.
LadeinfrastrukturIm Vergleich zu anderen Ländern ist die Ladeinfrastruktur für E-Autos in Deutschland immernoch mager. Mit knapp 15.000 Tankstellen in ganz Deutschland kann man seinen Verbenner nahezu überall laden.
Nutzungsdauer/HaltbarkeitElektromobiliät steckt immernoch in den Kinderschuhe und insbesondere die Lebensdauer von Akkus kann kritisch begutachtet werden.Verbrenner basieren auf Jahrzente lang bewehrten Technologien die kontinuierlich verbessert wurden. Man kauft also nicht die Katze im Sack.

Fazit

Neutral betrachtet ist die Frage, ob modernes E-Auto oder bewährter Verbrenner garnicht so schwer zu beantworten. Hat man sich erstmal von dem Gedanken frei gemacht, dass es immer das Neuste und Hipste sein muss, wie es die Medien gerne suggerieren, erkennt man schnell, dass ein E-Auto wenig praktische Vorteile mit sich bringt. Abseits der künstlich generierten Vorteile wie dem reduzierten Steuersatz oder der Kaufprämien ist der einzige paraktische Vorteil die geringeren Betriebskosten.

Ein Elektrohybrid ist ein Benziner gepaart mit einem Elektromotor.
Unentschlossen? Warum nicht ein bisschen von beidem, ein E-Hybrid.

Ganz so einfach ist es natürlich nicht. Für kurze Fahrten oder Personen, die nur innerhalb der Stadt unterwegs sind und am Abend Ihr Fahrzeug wieder an die heimische Steckdose anstecken können, kann ein E-Auto durchaus sein Reiz haben. Denn so kann man die größten Schwächen von E-Autos umgehen, die geringe Reichweite und die Ladedauer. Entsprechend eignet es sich auch häufig als Zweitauto.

Es bleibt das ungute Gefühl bei der Lebensdauer des Akku. Jeder der ein Handy hat, weiß wovon wir reden.

Wer sein Auto für mehr braucht als zum Einkaufen oder für den Weg zur Arbeit ist mit einem Verbrenner in der Regel besser bedient. Diese sind nicht nur lange bewährt und ausgereift, sondern es gibt auch für jede Geldbörse das passende Modell.

Natürlich ist auch beim Verbrenner nicht alles Gold was glänzt, und insbesondere das Image des Diesels hat enorm gelitten, auch wenn er Jahrzehnte ein wichtiges Standbein der deutschen Wirtschaft war und immer noch ist. Die größte Sorge besteht bei dem Thema Fahrverbote. Betrachtet man die Entwicklung der vergangenen Jahre, erkennt man schnell, dass diese Angst unbegründet ist. Stand heute gibt es neben der Stuttgarter Innenstadt keinerlei großflächigen Fahrverbote und auch diese gelten nur für EURO 5 Fahrzeuge, also Baujahr 2015 und älter. Das Thema ist nahezu aus den Medien verschwunden, auch deshalb, weil man gemerkt hat, dass die Fahrverbote kaum eine Besserung der Luftqualität zur Folge haben. Es gibt keinerlei geplante Fahrverbote für EURO 6 Fahrzeuge und schon garnicht für EURO 6d TEMP, die Emissionsnorm moderner Diesel.

Für EURO 5 Fahrzeuge gibt es mittlerweile Lösung zur Nachrüstung von Abgasnachbehandlungssystemen.

Es wird noch viele Jahre dauern und viel Entwicklung brauchen,  den heutigen Anteil der Verbrenner von 97 Prozent zu reduzieren um irgendwann einmal alle Fahrzeuge nur mit Elektrizität zu betreiben.

Wer kann heute schon sagen, ob es nicht zukünftig noch andere Alternativen, z.B. Wasserstoff etc. als kostengünstige und umweltfreundliche Energielösungen für die Fahrzeuge und Mobilität der Menschen gibt.