Diesel kaufen in 2024: Lohnt sich das noch?

Diesel kaufen in 2023: Lohnt sich das noch?

Subventionen, Fahrverbote, Reichweite oder Abgasnormen! Wer sich mit Verbrennern beschäftigt, stellt schnell fest: Die Diskussionen werden zunehmend heftiger! Gerade die über Jahrzehnte so geschätzten Diesel sind in die Kritik geraten, weshalb sich viele Verbraucher fragen: Lohnt sich der Kauf eines Diesels heute oder sollte man aufgrund von Fahrverboten und Co. eher Abstand nehmen?

Fakt ist: In Zeiten der Elektromobilität überdenken viele ihre Einstellung und entscheiden sich gegen den Selbstzünder. Obgleich der Kritik und unbestrittenen Nachteile: Durch den Diesel entstehen weiterhin eine Vielzahl an Vorteilen

Mit dem nachfolgenden Beitrag gehen wir genauer auf die Thematik ein und verraten, ob sich der Kauf lohnt – und worin die Vor- und Nachteile liegen. Darüber hinaus erfahren Sie, welche Fragen Sie sich als Kunde stellen müssen und für welche Berufs-/Personengruppen sich der früher höchst beliebte Verbrenner besonders lohnt. 

Diesel kaufen: Ist das überhaupt noch sinnvoll?

In den letzten Jahren ist immer häufiger von Fahrverboten zu hören, weshalb bei vielen Diesel-Fahrern und potenziellen Interessenten die Angst umgeht. „Ist der Kauf eines Diesel-Fahrzeugs überhaupt noch sinnvoll“, lässt sich mit wenigen Worten beantworten. Ja und das als Neu- wie auch als Gebrauchtwagen.

Fakt ist allerdings auch, dass Hersteller wie Porsche, Toyota oder Volvo die Dieselfahrzeuge aus ihrem Portfolio herausgenommen haben. Die Folge: Viele Unternehmen glauben nicht mehr an die Selbstzünder und vernachlässigen diese. 

Dennoch gibt es noch die andere Seite, welche weiterhin an eine Zukunft des Diesels glaubt. Und das zurecht, schließlich ist der Bedarf weiterhin groß. 

Diesel-Zukunft: Marktanteil schrumpft zunehmend

Um die Diesel-Zukunft muss man sich im Grunde nicht fürchten, wenngleich die Medien diesen Eindruck suggerieren. Es lässt sich allerdings nicht von der Hand weisen, dass der Marktanteil sinkt – gerade was die Neuzulassungen angeht.

Jüngste Daten bis Januar 2024 zeigen, dass der Anteil von Dieselfahrzeugen in Deutschland auf 28,8% gefallen ist, ein Rückgang um 2,7% gegenüber dem Vorjahr. Dies ist Teil eines breiteren Trends zu emissionsärmeren Antriebstechnologien.

Der Marktanteil von Dieselautos im Segment der Neuzulassungen hat abgenommen, was den allgemeinen Trend zu alternativen Antriebsarten widerspiegelt. Elektrofahrzeuge (BEV) erleben einen Zuwachs von 38%, was ihren Anteil auf 2,9% erhöht. Hybridfahrzeuge, sowohl mit als auch ohne Plug-in-Funktion, zeigen ebenfalls Wachstum: Hybride ohne Plug-in verzeichnen einen Anteil von 4,1% bei einem Wachstum von 38%, während Plug-in-Hybride (PHEV) 1,9% des Bestandes ausmachen, mit einem Wachstum von 25%.

Diese Entwicklung zeigt die Dynamik im Fahrzeugmarkt, mit einer zunehmenden Verschiebung hin zu umweltfreundlicheren Antriebsarten. Die Daten reflektieren eine veränderte Verbraucherhaltung, die Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit stärker gewichtet, und illustrieren die Diversifizierung des Fahrzeugangebots, um diesen neuen Präferenzen gerecht zu werden.

Anfang Januar 2024 teilt sich der deutsche PKW Bestand wie folgt auf:

FahrzeugtypBestand Januar 2024
Benziner61,5%
Diesel28,8%
Hybrid6%
Elektro2,9%
Andere0,8%

Im Januar 2024 sind in Deutschland also 90,3% Verbrenner und 8,9% Elektrofahrzeuge zugelassen. Das sind im Vergleich zum Vorjahr 2% weniger Verbrenner und entsprechend 2% mehr E-Autos.

Vorsicht bei Zulassungszahlen

Eine jüngste Schlagzeile von Reuters, basierend auf einer Pressemeldung des Europäischen Verbands der Autohersteller (ACEA), behauptete „Elektroautos in der EU erstmals stärker gefragt als Diesel“. Diese Nachricht verbreitete sich schnell online. Allerdings zeigt eine detailliertere Analyse, dass diese Behauptung nicht ganz zutrifft. Tatsächlich repräsentierten Elektroautos im Juni 2023 nur 15% der Neuzulassungen in der EU, während Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren etwa 74% ausmachten. Verfälscht werden die Statistiken dadurch, dass sogenannte Mild-Hybride als Elektrofahrzeuge gezählt werden. Tatsächlich sind diese aber Verbrenner, die mit einem kleinen Elektromotor ausgestattet sind, der dazu dient Verbrauch und Schadstoffemissionen zu mindern, aber ohne Kraftstoff keinen Meter fahren kann.

Diesel kaufen: Die Vorteile

Die Tendenz ist weiter rückläufig, doch genau hier drin besteht für Verbraucher wie Sie die Chance. Fakt ist nämlich, dass die Dieselkrise für potenzielle Käufer eine Vielzahl an Vorteilen beschert. 

Die Reichweite ist weiterhin die größte Stärke eines Diesels
Die Reichweite ist weiterhin die größte Stärke eines Diesels

So liegen die Preise gegenüber den Vorjahren auf einem wesentlich geringeren Niveau. Dazu bieten viele Hersteller eine Umtauschprämie an, wenn Sie ein älteres Dieselfahrzeug gegen ein Euro 6-konformes Modell austauschen. 

Was die weiteren Vorzüge angeht, so punkten Dieselfahrzeuge allesamt mit niedrigem Spritverbrauch und dazu kommt der vergleichsweise niedrige Kraftstoffpreis – was bei den ohnehin stark steigenden Preisen ein gewichtiges Argument für den Kauf darstellt.

Die weiteren Vorteile haben wir Ihnen nachfolgend genauer aufgelistet:

  • Preisnachlässe
  • Rücknahmeversprechen diverser Hersteller für Neufahrzeuge, sollte ein Fahrverbot ausgesprochen werden
  • Niedrigerer CO2-Ausstoß als bei vergleichbaren Benzin-Modellen
  • Fast doppelt so hoher Wirkungsgrad als Benziner
  • Dieselmotoren sind leistungs- und drehmomentstark, somit auch ideal für Wohnmobile oder Zugmaschinen für Wohnwagen oder Anhänger
  • Deutlich langlebiger
  • Kerniger Motorklang
  • Deutlich höhere Reichweite als bei E-Autos
  • Neue Dieselautos mit Euro-6d-Norm stoßen so wenig Schadstoffe wie nie zuvor aus
  • Bewährte Technologie

Viele fragen sich, ob Diesel oder Benziner die bessere Wahl darstellt. Gegenüber den Benzinern weist der Diesel wie erkennbar viele Vorteile auf. Auch gegenüber E-Autos gibt es eine Reihe von Annehmlichkeiten, welche trotz des Hypes für den Selbstzünder sprechen – etwa die größere Reichweite oder die bewährte Technologie.

Hinzu kommt und das ist trotz der Kritik ein für viele Dieselfahrer entscheidendes Argument: Der Sound der Motoren, welche Begeisterung auslösen und für ein Strahlen im Gesicht sorgen. 

Diesel kaufen: Das spricht gegen den Selbstzünder

Aber und das lässt sich nicht wegdiskutieren: Der Dieselkauf ist auch mit Nachteilen verbunden. Abseits des Dieselskandals lohnt sich der Selbstzünder nicht für jeden. Wer nur wenig fährt und den Diesel wegen des geringeren Spritpreises kauft, der wird nicht auf seien Kosten kommen.

Der Grund liegt im höheren Anschaffungspreis und der wesentlich höheren Kfz-Steuer, die Jahr für Jahr anfällt. Dazu stehen die möglichen Fahrverbote für Fahrzeuge bis EURO 5 im Raum. 

Diese lassen sich zwar oft mit der Hardware umrüsten und es stehen auch Software-Updates parat – die Kosten werden aber nicht von allen Herstellern erstattet.

Wann lohnt sich ein Diesel?

Der Diesel lohnt sich speziell für Vielfahrer. Wer dagegen viel in der Stadt unterwegs ist, der schaut sich tatsächlich besser nach Alternativen um. Generell liegt der Fokus potenzieller Dieselkäufer auf größeren Fahrzeugen. 

Kleinwagen dagegen stehen längst nicht so hoch im Kurs. Sofern Sie also viele längere Strecken fahren und jährlich mehr als 20.000 Kilometer auf dem Tacho erreichen, ist der Dieselkauf eine durchaus lohnende Angelegenheit. 

Hardwarenachrüstung: Keine Fahrverbote für EURO 5 Diesel

Ein wichtiges Thema und viele wissen das nicht, ist die Förderung zur Hardwarenachrüstung – welche Verbraucher für EURO 5 Diesel in Anspruch nehmen können. 

Auf diese Weise sichern Sie ein Diesel-Fahrzeug für die Zukunft ab und entgehen den drohenden Fahrverboten – die es in der Praxis allerdings auch nur in vier deutschen Städten gibt. 

Die Förderung variiert und hängt von dem Modell wie auch dem Bundesland ab. Im besten Fall rüsten Sie nach dem Kauf Ihres Diesels nach, können auch in den Umweltzonen fahren und profitieren obendrein von staatlichen Förderprogrammen. 

Somit lassen sich die hohen Hardware-Umrüstungskosten für die EURO 5 Modelle zumindest abfedern.

Bei der Frage: Diesel oder Benziner sind die Kosten für die Hardware-Umrüstung ein gewichtiger Faktor. 

Diesel vs Benziner & Elektro

Wägt man die Vor- und Nachteile ab, so wird die Entscheidung für oder gegen einen Diesel von Verbraucher zu Verbraucher unterschiedlich ausfallen. Nimmt man einen Vergleich, zieht Pro & Contra zusammen, so ergibt sich ein interessantes Gesamtbild.

Elektroautos profitieren von starken staatlichen Förderungen
Elektroautos profitieren von starken staatlichen Förderungen

Fakt ist, dass Elektroautos wesentlich teurer in der Anschaffung sind. Einzig und allein durch die Förderung sind die elektrisch betriebenen Fahrzeuge konkurrenzfähig und stellen überhaupt eine Alternative dar. Obgleich der Marktanteil von Verbrennern und speziell dem Diesel schrumpft, so bleiben die Vorteile weiterhin bestehen. 

Wenn Sie folglich über den Kauf nachdenken, so berücksichtigen Sie den geringeren Verbrauch und die niedrigeren Kraftstoffpreise. Gerade letzteres ist ein Aspekt, mit dem sich der Diesel auch vom Benziner hervorhebt – schließlich liegen die Unterschiede pro Literpreis bei 20 Cent und mehr. 

Fernab der künstlich generierten Vorteile der Elektromobilität, die von den Medien seit Jahren suggeriert werden, spricht objektiv betrachtet nicht allzu viel für ein E-Auto. 

Im Vergleich mit dem Benziner sprechen gerade der Verbrauch und die Kraftstoffpreise für den Diesel, während der Umweltfaktor gegen einen Kauf sprich – und dass, obwohl der CO2-Ausstoß geringer ausfällt. 

Nüchtern betrachtet sind der Neuwagenpreis, die Kfz-Steuer wie auch die Versicherungsprämien bei Benzin-Varianten niedriger. Somit entscheidet der Diesel den 

Vergleich nur, wenn man entsprechenden Bedarf hat. 

Diesel oder Benziner: Für diese Personen/Berufsgruppen ist der Kauf eines Diesels besonders lohnend

Durch die bessere Umweltverträglichkeit nach EU-Richtlinie ist der Diesel weiterhin eine lohnende Angelegenheit – wenn auch nicht für jeden. Es gibt Personen bzw. Berufsgruppen, für die der Diesel besonders attraktiv ist.

Entscheidend ist das Nutzungsszenario. Wenn Sie Tag für Tag 400 Kilometer und mehr fahren, werden Sie sich ein Elektroauto wie auch den Benziner nicht antun. 

Folglich profitieren gerade Berufsgruppen von einem Diesel, die hohe Reichweiten benötigen und äußerst viel im Auto unterwegs sind. Gleiches gilt für Unternehmen, die im Transport unterwegs sind. 

Ansonsten stehen Dieselfahrzeuge bei Handwerkern hoch im Kurs. Gerade Gartenlandschaftsbauer, Dachdecker, Fassadenbauer oder Pferdewirte greifen aufgrund der Vorzüge eher zum Diesel. Gleiches gilt für Außendienstler, die viele kurze Strecken zum Kunden abfahren oder viel auf der Autobahn unterwegs sind. 

Aber auch im privaten Bereich führt oft kein Weg am Diesel vorbei. Insbesondere für Familien die keinen Zweitwagen haben ist der Diesel immer noch das Fahrzeug was mit den wenigsten Kompromissen einhergeht. Urlaub mit einem Elektrofahrzeug, am besten noch mit Wohnwagen? Unmöglich. Urlaub mit einem Benziner? Teuer. Der Diesel bleibt für den Urlaub alternativlos. 

Bilanz: Viele Aspekte sprechen für den Kauf eines Diesels

Wenn Sie zwischen Diesel oder Benziner nachdenken, sollten Sie alle Faktoren berücksichtigen. Gleiches gilt beim Vergleich zwischen dem Selbstzünder und einem E-Auto

Diesel oder doch lieber Elektrofahrzeug?
Diesel oder Elektro?

Die Frage, ob sich ein Diesel Auto in den heutigen Zeiten weiterhin lohnt, lässt sich definitiv mit einem Ja beantworten. Fakt ist allerdings auch: Die Kaufentscheidung ist eine komplexe Angelegenheit und lässt sich nicht von jetzt auf gleich klären. 

Zweifelsohne ist beim Verbrenner nicht alles optimal und die vergangenen Jahre haben den Diesel in kein gutes Licht gerückt. Das Image hat durch die Krisen gelitten, der Marktanteil ist geschrumpft und einige Hersteller verzichten mittlerweile auf Dieselfahrzeuge. 

Sieht man einmal von den drohenden Fahrverboten ab – diese Angst ist aufgrund der Entwicklung der vergangenen Jahre unbegründet – so spricht nicht viel gegen den Kauf eines Diesels. 

Die größere Reichweite, der Preisnachlass und die Umtauschprämie beim Neuwagenkauf oder der niedrigere Kraftstoffpreis gegenüber dem Diesel sind Fakten – die sich schlichtweg nicht von der Hand weisen lassen. Auch gibt es keine geplanten Fahrverbote für EURO 6 Wagen und selbst für EURO 5 Modelle besteht die Option des Nachrüstens. 

Ob die Elektromobilität jemals die Verbrenner verdrängt, bleibt abzuwarten und erscheint fraglich. Fakt ist nämlich, dass der Marktanteil der Verbrenner bei 90 Prozent liegt. In jedem Fall wird es noch einige Zeit dauern, ehe der Anteil von E-Autos signifikant wächst.

Außerdem kann absolut niemand genau vorhersagen, ob in der näheren Zukunft nicht Alternativen wie etwa Wasserstoff in den Fokus rücken – oder andere kostengünstige Lösungen entwickelt werden, die umweltfreundlich sind und eine gleichwertige Mobilität ermöglichen. 

Fazit: Der Diesel ist alles andere als am Ende

Letztlich bleibt festzuhalten, dass der Diesel weiterhin eine Zukunft besitzt und – entgegen der Meinung vieler – alles andere als am Ende ist. Die Vorteile gegenüber Elektro und Benziner sind unbestritten, lassen sich also nicht von der Hand weisen. 

Mit 15 bis 20 Prozent weniger Verbrauch als beim Verbrenner-Konkurrenten sind Dieselfahrzeuge effizienter und auch der Literpreis beim Kraftstoff ist ein starkes Argument. Für gewisse Personengruppen und Vielfahrer – die problemlos die jährliche Laufleistung von 20.000 Kilometer übertreffen –  ist der Diesel weiterhin empfehlenswert – trotz höherem Anschaffungspreis und der Kfz-Steuer, die deutlich teurer ist.

Auch unter Berücksichtigung aktueller Zulassungs- und Bestandszahlen, wird deutlich, dass sich Dieselfahrer auch die kommenden Jahrzehnte keine Sorge machen müssen.

Wenn Sie also den entsprechenden Bedarf haben und die Vorteile aus unserem Beitrag berücksichtigen, können Sie in jedem Fall einen Diesel kaufen. Nicht zuletzt – das haben Pro & Contra klar aufgezeigt – sprechen trotz der unbestrittenen Nachteile einige Gründe für den Kauf eines Diesels.