Es gibt sie heute in Massen, Reinigungsfirmen für Dieselpartikelfilter [DPF]. Waren es in 2011 noch 3-4 Firmen, die in enger Zusammenarbeit mit den Herstellern, effektive Reinigungstechniken für Dieselpartikelfilter entwickelten und am Markt anboten, sieht der Markt heute völlig anders aus.
Viele Anbieter sind heute mit unterschiedlichen Methoden, die nicht immer unter dem Begriff „Reinigungstechnologie“ fallen, am Markt tätig. Ein regelrechtes Preisdumping hat sich in den vergangenen Jahren in dieser Sparte entwickelt. Warum Billig aber nicht immer gleich Gut ist, zeigen wir euch in dieser Artikelreihe in der wir diverse DPF Reinigungsmethoden vergleichen.
Wie effektiv sind diese, wo liegen die Vor- und Nachteile und welche möglichen Gefahren bringen einzelne mit sich?
Chemische DPF Reinigung „Die Chemiekeule“
….hierbei handelt es sich um eine chemische Reinigungsflüssigkeit mit der eine kostensparende Reinigung von Pkw-Dieselpartikelfiltern im eingebauten Zustand möglich sein soll. Nicht zu verwechseln mit Additiven die dem Kraftstoff hinzugefügt werden (ebenfalls auf dem Titelbild abgebildet), was aber ein anderes Thema ist.
Anwendung
Mit einer Sonde sowie einer Druckpistole muss die Reinigungsflüssigkeit auf die Oberfläche der Filterelemente im Innern des Filters mit einem Druck von 6 – 8 bar aufgebracht werden.
Hierzu wird ein entsprechender Zugang zum Filterinnern benötigt, in der Regel wird dies durch herausschrauben des Temperatur- oder Drucksensors des Dieselpartikelfilters erreicht.
Durch diese Öffnung wird die Sonde eingeführt und die Reinigungsflüssigkeit mit mehreren Druckstößen von zeitlichem Abstand ca. 10 Sekunden eingespritzt. Um möglichst die gesamte Oberfläche des Filters zu erreichen, sollte die Sonde beim Einspritzen mehrfach hin und her bewegt werden. Nach Einbringen der Reinigungsflüssigkeit (ca. 1 L) muss der Filter noch mit einer speziellen Spülflüssigkeit nach der gleichen Methode gespült werden.
Durch die Reinigungsflüssigkeit soll der abgelagerte Ruß gelöst sein und kann bei einer normalen Regeneration verbrannt werden. Dementsprechend ist nach dem Spülvorgang eine „normale Regeneration“ nach Herstellerangaben notwendig. (Sensoren vorher wieder anbringen)
Vorteil:
- Kein Ausbau des Filters notwendig
- Kurze Standzeit des Fahrzeugs durch geringen Aufwand an Reinigungszeit
Nachteile:
- Die Reinigungsflüssigkeit wird unkontrolliert (blind) in den DPF eingespritzt, keine Gewährleistung, dass die Reinigungsflüssigkeit alle Kammern des Filters erreicht. Oft werden nur die ersten Zentimeter eines Kanals mit der Flüssigkeit beaufschlagt.
- Beschädigung des Motors durch Fehlzündungen, wenn Reinigungsflüssigkeit in den Verbrennungsraum des Motors gelangt.
- Sollte nur von Fachwerkstätten durchgeführt werden,
- Spezielles Werkzeug notwendig, Druckpistole mit einstellbarem Druckwert, mind. 6-8 bar
- Versottungsgefahr des Filters und der Filteroberflächen
- Bei der anschließenden Regeneration wird der Ruß zu Asche verbrannt, diese verbleibt weiterhin im Filter und führt unweigerlich irgendwann zu einer Überladung / Verstopfung des Filters. Ist der Filter mit Asche soweit gefüllt, dann hilft ab da auch keine Reinigung mit einer chemischen Reinigungsflüssigkeit.
- Die Reinigungsflüssigkeit ist hochgiftig und ätzend, Umweltschädigend, da Schadstoffe bei der Verbrennung unkontrolliert in die Umwelt gelangen können.
- Erfahrungswerte zeigen, dass nach ca. 10.000 Km der Filter wieder verstopft ist.
Fazit:
Der Einsatz von chemische Reinigungsflüssigkeit kann als Unterstützung der Regeneration angewendet werden, bei der der Ruß zu Asche verbrannt wird.
Aber… die durch die Verbrennung (bei der Regeneration) erzeugte Asche, verbleibt im Filter und führt irgendwann zu einer Überladung/Verstopfung.
NOCH FRAGEN?
Wir beantworten euch viele Fragen in unseren FAQ zum Thema Partikelfilter Reinigung.
WEITERE DPF REINIGUNGSMETHODEN ZEIGEN WIR EUCH IN FOLGENDEN BEITRÄGEN:
(TEIL 1, dieser Artikel) REINIGUNG MIT CHEMIE
(TEIL 2) REINIGUNG MIT DRUCKLUFT
(TEIL 4) THERMODYNAMISCHE REINIGUNG IN KOMBINATION MIT NASSREINIGUNG…