Reinigungsmethoden für Dieselpartikelfilter, Teil 2 Reinigung mit Druckluft

Die Reinigung mit Druckluft unterteilt sich in zwei Verfahren, dem einfachem Ausblasen mit Druckluft, bis hin zu komplexen Reinigungssystemen.

Anwendung

Im ersten Verfahren wird der ausgebaute Filter mit Druckluft ausgeblasen. Hierzu wird der Filter in der Regel mechanisch fixiert und mithilfe einer Druckpistole und Druckluft gereinigt. Es ist zu beachten, dass hierbei nur die lose Asche im Filter entfernt wird. Die festsitzenden Rußpartikel werden dabei nicht aus dem Filter gelöst. Dementsprechend können auch die mit Ruß verstopften feinen Kanäle im Filter nicht vollständig von Asche und somit gereinigt werden. Zusätzlich wird hierbei auch noch die ausgeblasene Asche in die Umwelt entlassen, wenn keine geeignete Absaugung vorhanden ist.

Das zweite Verfahren ist weitaus komplexer. Der Filter wird in die Reinigungsanlage (geschlossenes Gehäuse) eingebracht und fixiert. Im vollautomatischen Reinigungsprozess wird der Filter mit Druckluft beaufschlagt, um den Filter zu reinigen. Außerdem wird dem System kurze Zeit trinkbares Aerosol hinzugefügt, welches nach Aussage der Hersteller mit der Oberfläche des Filters reagiert und schonend sämtlichen Verschmutzungen wie Ruß , Asche oder Ölascheablagerungen entfernt. Die Hauptreinigung dauert ca.10 Minuten, danach wird der DPF bei niedriger Temperatur über mehrere Stunden nachgetrocknet.

Der Dieselpartikelfilter (DPF) wird vor und nach der Reinigung auf das Durchströmungsverhalten geprüft. Laut Aussage der Hersteller dieser Reinigungsanlagen hat der DPF nach dem Reinigungsprozess  nahezu wieder den Soll-Wert eines Neufilters. Alle Prüfdaten werden detailliert in einem Prüfprotokoll festgehalten und dem Kunden mit dem gereinigten Filter ausgeliefert.

Vorteil:
  • Wirkstoffkomponente ist ungiftig
  • keine Schädigung der Katalyseflächen durch die Wirkstoffkomponenten
  • kurzer Reinigungsprozess
  • kein Aufschneiden des Filtergehäuses notwendig
Nachteile:
  • keine Gewährleistung, dass das Druckluftgemisch alle Kammern des Filters erreicht.
  • Festsitzende Rußpartikel werden sicherlich nicht durch das Druckluftgemisch gelöst und verbleiben im Filter
  • Einbringen von CO2/Trockenschnee kann nicht nur Asche- und Rußreste verspröden, sondern auch die Filteroberflächen beschädigen
  • Keine Aussage zur Umweltbelastung, ausgeblasene Asche und Rußpartikel gelangen bei nicht vorhandenen Filtersystemen unkontrolliert in die Umwelt
Fazit:

Im ersten Verfahren kann niemals eine verbindliche Aussage zum Reinigungsgrad getroffen werden. Der Filter ist nur zum Teil von der Asche befreit, jedoch nicht vom festsitzenden Ruß. Es handelt sich hierbei zwar um eine schnelle und kostengünstige Lösung, allerdings aufgrund der geringen Effizienz wird der Filter sehr schnell wieder verstopft bzw. voll sein und weitere Reinigungsprozesse notwendig werden. Das zweite Verfahren ist laut Herstellerangaben wesentlich effektiver, allerdings stellt sich hier die Frage, ob durch die Reinigung mit dem Druckluftgemisch wirklich auch die festsitzenden Rußpartikel auf den Filteroberflächen entfernt werden. Mit CO2 und Trockenschnee können sogar die Filteroberflächen im Innern beschädigt werden

Weitere DPF Reinigungsmethoden zeigen wir euch in folgenden Beiträgen:

(TEIL 1) REINIGUNG MIT CHEMIE

(TEIL 2, dieser Artikel) REINIGUNG MIT DRUCKLUFT

(TEIL 3) REINIGUNG MIT OFEN

(TEIL 4) THERMODYNAMISCHE REINIGUNG IN KOMBINATION MIT NASSREINIGUNG…